Der staatspolitisch viel bemühte Slogan von der „Einheit in Vielfalt“ trägt der ungeheuren Fülle an Menschen, Kulturen, Religionen und Sprachen Rechnung.
Die heutige Republik Indien ist ein vielfältiges Land, in dem Hindus, Muslime, Christen, Juden, Sikhs, Buddhisten und Zoroastrier (Parsen) zum Teil seit Tausenden von Jahren zusammen leben.
In Indien entstammen vier der größten Religionen: Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus.
Der Islam kam infolge von Handel und Eroberungen durch das Mogulreich, das Christentum durch frühe Missionierungen im ersten Jahrhundert und dann durch den Kolonialismus, der Zoroastrismus (Parsismus) aufgrund von Einwanderungen ins Land.
Indien bietet also eine außerordentlich reichhaltige Religionslandschaft. Obwohl der Buddhismus über Jahrhunderte die bevorzugte Religion war, starb der Hinduismus nie aus und konnte seine Stellung als dominierende Religion langfristig behaupten.
Im Mittelalter brachten indische Händler und Seefahrer den Hinduismus bis nach Indonesien und Malaysia.
Obwohl Indien bis heute ein hinduistisch geprägtes Land ist, hat Indien nach Indonesien und Pakistan die weltweit drittgrößte muslimische Bevölkerung (ca. 140 Millionen) und nach dem Iran die zweitgrößte Anzahl von Schiiten.
Die Religionen verteilen sich nach der Volkszählung von 2011 wie folgt: 79,8 % Hindus, 14,2 % Muslime, 2,3 % Christen, 1,7 % Sikhs, 0,7 % Buddhisten, 0,4 % Jainas und 0,7 % andere Religionen (z. B. Adivasi oder Bahai)