Der gewaltfreie Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft, vor allem unter Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru, führte 1947 zur Unabhängigkeit.

Gleichzeitig verfügte die Kolonialmacht die Teilung der fast den gesamten indischen Subkontinent umfassenden Kolonie Britisch-Indien in zwei Staaten, die säkulare Indische Union sowie die kleinere Islamische Republik Pakistan.

Die Teilung führte zu einer der größten Vertreibungs- und Fluchtbewegungen der Geschichte. Ungefähr 10 Millionen Hindus und Sikhs wurden aus Pakistan vertrieben, etwa 7 Millionen Muslime aus Indien.

Fast 1 Million Menschen kamen dabei ums Leben.

Am 26.11.1949 trat Indien dem „Commonwealth of Nations“ bei und am 26.01.1950 trat die Verfassung in Kraft, durch die Indien zur Republik wurde.

Heute sind die fundamentalen Probleme Indiens trotz des deutlichen wirtschaftlichen Aufschwungs noch immer die ausgedehnte Armut, die starke Überbevölkerung und die zunehmende Umweltverschmutzung.

Dazu tritt der fortdauernde Streit mit Pakistan um die Region Kaschmir.

Besondere Brisanz erhält der indisch-pakistanische Gegensatz durch die Tatsache, dass die beiden Staaten Atommächte sind.

Nach Angaben der Weltbank haben heute ca. 30 % der Einwohner Indiens weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung.

Noch immer sind ca. 40 % der Kinder mangelernährt, nach Angaben von UNICEF sterben in Indien jährlich 1,2 Mio Kinder vor dem fünften Lebensjahr.

Kinderarbeit wird hauptsächlich auf dem Land geleistet, sodass das Einkommen vieler Bauernfamilien nicht zum Überleben ausreicht.

Die schlechten Lebensbedingungen im ländlichen Raum veranlassen viele Menschen zur Abwanderung in die Städte, wobei die wuchernden Metropolen des Landes kaum in der Lage sind, ausreichend Arbeitsplätze für die Zuwanderer zur Verfügung zu stellen.

Das Ergebnis sind hohe Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung.

Fast ein Drittel der Einwohner der Millionenstädte lebt in Elendsvierteln.